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Main description:
Der Einsatz neuer biotechnologischer Verfahren, wie der der Genom-Editierung, hat die Debatte um die ethische Zulassigkeit einer gentechnischen Veranderung von Tieren neu entflammt. Die Motivation zu genomeditorischen Zuchtungsvorhaben ist, so wie bei "konventionellen" Vorhaben auch, zumeist produktions- und leistungsorientiert. Es gibt vereinzelt aber auch Vorhaben, die darauf abzielen, dem tierlichen Wohl zugutezukommen. Dieser Zusammenhang des "Tierwohls durch Genom-Editierung" wirft einige Forschungsfragen auf: Wodurch sind die Verfahren der Genom-Editierung in der Nutztierzucht uberhaupt charakterisiert? Wie lasst sich das Anwendungsspektrum von genomeditorischen Nutztier-Zuchtvorhaben, die das tierliche Wohl befoerdern sollen, genauer beschreiben? Ist das Wohlergehen "zukunftiger Tiere" uberhaupt von moralischer Relevanz (Problem der Nicht-Identitat)? Sind genomeditorische Zuchtvorhaben moeglicherweise generell abzulehnen, weil sie die Integritat der betroffenen Tiere verletzen? Wie sind genomeditorische Zuchtvorhaben, die das Wohl von landwirtschaftlichen Nutztieren befoerdern sollen, aus tierwohltheoretischer Perspektive zu beurteilen? Wie - falls uberhaupt - lassen sich Handlungen rechtfertigen, die zwar einerseits zur Perpetuierung einer moralisch problematischen Praxis beitragen, andererseits aber in bestimmter Hinsicht gegenuber dieser problematischen Praxis eine Verbesserung bedeuten? Antworten auf diese Fragen stellt dieses Buch bereit.
Contents:
Einleitung 1. Genom-Editierung als Zuchtungstechnik im Bereich der landwirtschaftlichen Nutztiere
1.1 Methode und Technik der Genom-Editierung
1.2 Probleme der Genom-Editierung: Unerwunschte On- und Off-Target Effekte
1.3 Zuchtungsziele mit Tierwohlaspekt
1.3.1 Steigerung der Krankheitsresistenz
1.3.2 Reduzierung leidverursachender Eingriffe
1.3.3 Toleranz gegenuber schadigenden Haltungsbedingungen und Umwelteinflussen
1.3.4 Nutztier- Enhancement
1.4 Zusammenfassung
2. Die Genom-Editierung von landwirtschaftlichen Nutztieren und das Problem der Nicht-Identitat
2.1 Das Problem der Nicht-Identitat
2.1.1 Die allgemeine Struktur des Problems
2.1.2 Welche Tierzuchtungsvorhaben werfen das Problem der Nicht-Identitat auf?
2.2 Moegliche Umgangsweisen mit dem Problem
2.2.1 Bite The Bullet
2.2.2 Begrundungen der moralischen Intuition extern zum Problem der Nicht-Identitat
2.2.1.1 Eine problematische Mensch-Tier-Beziehung
2.2.2.2 Ein schlechter menschlicher Charakter
2.2.3 Auf der Suche nach internen Loesungen der Nicht-Identitatsproblematik
2.2.3.1 Impersonale Begrundung der moralischen Intuition
2.2.3.2 Ein anderes Schadigungsverstandnis?
2.3 Zusammenfassung
3. Integritatsargumente
3.1 Integritat als genetische Intaktheit
3.1.1 Die Intaktheit eines Genoms
3.1.2 Die Verletzung der genetischen Integritat
3.1.3 Genetische Integritat und das moralisch Falsche
3.1.4 Beurteilung der Genom-Editierung unter dem Gesichspunkt genetischer Intaktheit
3.2 Integritat als Erhalt artspezifischer Wesenszuge
3.2.1 Artspezifische Wesensmerkmale im Sinne eines Telos
3.2.2 Artspezifische Wesensmerkmale in der biozentrischen Position Verhoogs
3.2.3 Die fragliche Opposition von intrinsischen und instrumentellen Werten
3.2.4 Kontraintuitive Konsequenzen fur unseren Umgang mit domestizierten Tieren
3.2.5 Beurteilung der Genom-Editierung unter dem Gesichtspunkt artspezifischer Wesenszuge
3.3 Integritat als Erhalt artspezifischer Funktionen
3.3.1 Biozentrisch verstandene Schadigung
3.3.2 Das Analogieargument
3.3.3 Das Prinzip der Reduktion von Fahigkeiten
3.3.4 Beurteilung der Genom-Editierung unter dem Gesichtspunkt artspezifischer Funktionen
3.4 Zusammenfassung
4. Interessentheoretische UEberlegungen
4.1 Tierinteressen und das tierliche Wohl
4.1.1 Prefence und Welfare Interests.
4.1.1.1 Interessengehalte, die dem tierlichen Wohl nicht zutraglich sind
4.1.1.2 Die Plastizitat von Interessen
4.1.1.3 x ist im Interesse von A, ohne dass A ein Interesse an x hat
4.1.2 Beurteilungsprinzipien
4.2 Zusammenfassung
5. Grundlinie der Bewertung: eine nicht-ideale tierethische Theorie
5.1 Vorschlag fur ein ideales tierethisches Prinzip
5.2 Welche nichtideale Theorie fuhrt gut zum Ziel?
5.2.1 Die Position des Empfindungsvermoegens
5.2.2 Die Position des radikalisierten Tierschutzes
5.2.3 Die Position der Angleichung der Interessenberucksichtigung
5.3 Zusammenfassung
6. Beurteilung der genomeditorischen Zuchtungsvorhaben, die dem Tierwohl dienlich sein sollen
6.1 Ein wohlverbesserndes genomeditorisches Zuchtungsvorhaben
6.2 Genom-Editierung als tolerierbare Moeglichkeit zur Angleichung einer Interessenberucksichtigung
6.3 Genom-Editierung als tolerierbare Moeglichkeit, eine ungleiche Interessenberucksichtigung moeglichst gering zu halten
Literatur
PRODUCT DETAILS
Publisher: J.B. Metzler
Publication date: July, 2023
Pages: None
Weight: 652g
Availability: Available
Subcategories: Veterinary Medicine